NV Bockstall Böcke in Formation
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Narrenverein Bockstall

...vo mir aus, lass d´r Bock naus
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Narrenverein Bockstall

...vo mir aus, lass d´r Bock naus
Gruppenbild ohne Masken Sportplatz NV Bockstall

Im MÄRZ 1982 wurde der Narrenverein Bockstall im Gasthof Bären in Weingarten gegründet. Die Idee, einen Narrenverein in der Gegend zu gründen, geht zurück bis in die frühen 1960er Jahre.
Nach Jahrzehnten belebten Wolfgang Zimmermann, Alfred Schrade und Hans Löscher das Projekt wieder. Das Ziel war es, die Tradition der OBERSTADTFASNET wiederzubeleben und junge Generationen sowie Familien anzulocken, was zur Gründung einer Schalmeienkapelle führte.
Folglich hat sich der Verein durch Teilnahme an Umzügen und an die 50 Auftritte der Schalmeienkapelle Ansehen verschafft. Es gab sogar eine 2-jährige Probezeit, in der keine „unerwünschten Mitglieder“ zugelassen wurden.
Die alt eingesessene PLÄTZLERZUNFT aus Weingarten betrachtete den Narrenverein Bockstall anfangs misstrauisch, aber beide Zünfte etablierten schließlich eine erfolgstragende Beziehung, die nicht zuletzt die ALTDORFER FASNET neu erleben ließ.

Im März 1982 wurde der Narrenverein Bockstall im Gasthof Bären in Weingarten gegründet. Die Idee einen Narrenverein in der Oberstadt in Weingarten zu gründen, geht bereits zurück an den Anfang der 60iger Jahre. Im Gasthof Rosengarten in der Oberstadt in Weingarten wollten schon damals einige alteingesessene Oberstädtler einen Narrenverein gründen. Das ganze Vorhaben hat sich zu dieser Zeit aus verschiedenen Gründen wieder zerschlagen. Die Idee wurde 1981 von Wolfgang Zimmermann, Alfred Schrade und Hans Löscher wieder ins Leben gerufen. Man wollte eine alte Tradition in Weingarten wieder neu beleben die „ Oberstadtfasnet.“ Auch wenn seither beiderseits der Wolfegger Strasse neue Wohngebiete entstanden sind, in denen sich zahlreiche Neubürger von außerhalb niedergelassen haben, so glaubte man doch, dass sich noch genügend Eigenleben und Traditionsbewusstsein gerade in diesem Teil von Weingarten erhalten hat, um in zeitgemäßer Form an altes Brauchtum anzuknüpfen. Der Verein wollte nicht nur nostalgische Erinnerungen wachrufen, sondern gerade auch die junge Generation und die Familien ansprechen. Dazu gehörte nicht zuletzt die Gründung einer eigenen Schalmeienkapelle. Als der Narrenverein Bockstall aus der Taufe gehoben wurde wählte man einen Namen der einen engen räumlichen Bezug zur Oberstadt hat, den Flurteil Bockstall (schon 1646 bezeugt). Diesen Namen hat jener Flurteil von Weingarten bis heute behalten. Das Hörnertier (von Gründungsmitglied Theo Lehenberger entworfen) verkörpert als Symbol den Bock aus Holz. Er soll mit seinem Ausdruck im Gesicht (Kraft und Stolz) statt des Bockes schlagen, Frohsinn in die Herzen tragen. Wo früher der Flachs aus seinen Schalen befreit wurde, wird als Symbol in unserer Zeit, der Mensch als Narr befreit. Der Narrenverein hat dieses Tier zur Verkörperung des „Bockes aus Holz“ in eine Narrenfigur umgesetzt. Natürlich herrschte am Anfang ein sehr gespanntes Verhältnis zur Plätzlerzunft. Der Platzhirsch schaute verständlicherweise mit gewissem Argwohn auf die Aktivitäten in der Oberstadt. Es galt den Rahmen abzustecken für beide Institutionen; denn eines war klar: Wenn der Narrenverein Bockstall versuchen wollte einen Aufguss bereits vorhandenen Brauchtums zu bieten, wäre sein baldiges Ende vorprogrammiert. Einen „Narrenkrieg“ konnte sich der junge Verein nicht leisten. Das lag auch nicht im Sinne seiner Gründer. Dennoch hätten es damals einige Leute nicht ungern gesehen, wenn der „Bockstall“ sozusagen eine Eintagsfliege geblieben wäre. Bei der öffentlichen Vorstellung am 11.11.1982 kam der„Bock“ bei der Bevölkerung ebenso gut an wie die im August gegründete Schalmeienkapelle. Der Narrenruf: „Vo’ mir aus, lass d’r Bock naus“ ist bereits im September im Weissbierkeller in Weingarten bei einem Stammtisch ins Leben gerufen werden. Von 15 Vorschlägen kamen 3 in die engere Wahl. Man entschied sich für den Narrenruf den Gründungsmitglied Wernfried Zimmermann vorgeschlagen hatte. Der Narrenverein hat sich mit dem Einsatz und Freude an der Fasnet, und der Wille den neu gegründeten Narrenverein Bockstall in der ersten Saison würdig zu vertreten, in Weingarten und Umgebung einen guten Ruf verschafft. Die Brauereigaststätte Koepff war stets Anlaufpunkt der Mitglieder. So gab es bereits in der 1.Saison einen Bockball am gumpigen Donnerstag und das Ruassle in der Ober- und Innenstadt am Fasnetsfreitag. Am Fasnetsdienstag wurde dann im Koepff zur „Leich“ gebeten, mit Oberstadtpfarrer Zauserich. Nicht zu vergessen den Schalmeienball den man in der Gemeindehalle in Baindt veranstaltete. Der Verein nahm in der 1.Saison bereits an 10 Umzügen teil und die Schalmeien hatten mehr als 50 Auftritte. In den ersten Jahren wurde beim Bockstall nur aufgenommen der einen Paten unter den bereits bestehenden Mitgliedern gefunden hat. Jedes neue aufgenommene Mitglied hatte 2Jahre Probezeit, um sich ordentlich in den Verein einzuführen. So konnten sich keine so genannten unliebsamen (Chaoten) Mitglieder einschleichen.

Die erhaltenen Aufzeichnungen der Fasnet in der Oberstadt beginnen in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts. Damals war die Stadt in der Fasnetszeit aufgeteilt in Oberstadt und Unterstadt. In der Oberstadt wurde an der Fasnet ein eigener Bürgermeister gewählt, der am Gumpigen Donnerstag der Tagung des Oberstadtgemeinderats vorstand. Regelmäßig fanden Umzüge statt, an denen die ganze Oberstadtbevölkerung teilnahm. Diese Umzüge standen dann auch unter dem Motto “De ganz Lange Lache, macht mit”Die Lange Lache, das ist der ehemalige Name der Wolfeggerstrasse in der Oberstadt. Diese Oberstadtfasnet soll nach Erzählungen ein richtiges Narrenkuriosum gewesen sein. Um in die heutige Weingärtner Fasnet und ihre Figuren einzusteigen, muss man in der Geschichte des Ortes weit zurückgehen. Das Gewerbe des Fleckens bot ein buntes Bild. Besonders zahlreich waren Wirte, Bäcker und Metzger. Neben der Bruderschaft der “Meyer” (Bauern) gab es im 15. Jahrhundert bereits die Zünfte der Weber und Schneider. Diese benötigten Fasern aus Hanf und Flachs. Hatte man die Stängel von Hanf und Flachs 10 – 20 Tage eingeweicht, wurden sie auf der Hanfhalde (südlicher Hang des Klosterberges) und auf der Knappenwiese (bei der Hefefabrik) gedörrt. Die holzigen Stängel wurden dann auf dem Brech-stuhl oder auch im Hanfstampf gebrochen. Im Hanfstampf wurde ein größerer, senkrecht stehender Balken mit stumpfer Spitze am unteren Ende durch die Kraft eines Wasserrades in die Höhe gehoben, um alsbald auf dem unter ihm ausgebreiteten Hanf wie ein “Bock” zu stoßen und die harten Rinden von den Hanffäden zu lösen. Der Name Bock wurde früher anders übersetzt, “bok” bedeutete schlagen. Ein solcher “Bock” in einem Stall am Mühlbach hat vermutlich der Halde, über der Hefefabrik bis zum Wald, den Namen “Bockstall” gegeben. In der Oberstadt in Weingarten wurde im 16. Jahrhundert ebenfalls Flachs auf einem hölzernen Bock aus Rinde geschlagen. Um das Ganze witterungsbeständig zu machen, wurde ein Stall über den Bock gebaut. Dieses ganze Flurteil nannte man Bockstall. Diesen Namen hat jener Flurteil von Weingarten bis heute behalten. Da in Altdorf – Weingarten die älteste Viehzucht die Schafzucht war, und diese Schafzucht auf dem Flurgebiet “Bockstall” betrieben wurde, hat der Narrenverein dieses Tier zur Verkörperung des “Bockes aus Holz” in eine Narrenfigur umgesetzt.

Die Entstehung
des Narrenverein
Bockstall

Gruppenbild mit Masken NV Bockstall
Gruppenbild mit Masken NV Bockstall

EVENTS

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Die Masken

Im mittelalterlichen Weingarten blühten Wirte, Bäcker, Metzger. Weber und Schneider nutzten Hanf und Flachs. Pflanzenstängel wurden bearbeitet, gaben „Bockstall“ den Namen. Oberstadt, 16. Jh.: Flachs auf Holzbock geschlagen, im Stall geschützt. Narrenverein wählte Schaf als Symbol für „Bock aus Holz“ (Maske: Theo Lehenberger).

Das Scherzachtal zwischen Weingarten und Schlier war die Heimat des Geschlechts Wildeman oder Wildelüte, erstmals um 1220 im Lauratal erwähnt. Im Mittelalter raubten hier Ritter Kaufleute auf der Handelsstraße aus. Heute sind sie Teil des Narrenvereins Bockstall.

Kasimir, einst Bauernknecht in Bergatreute, wurde später Viehtreiber in Weingarten. Er pflegte eine tiefe Bindung zur Natur und den Tieren, behandelte sie respektvoll. Kasimir glaubte an ihre Musikalität und sah sie als entscheidenden Teil des Lebens. Seine Verbindung zu den Tieren zeigt ihre Bedeutung im Überleben des Menschen.

Maria Kesenheimer, bekannte Leichensagerin, informierte früher umliegende Bauernhöfe über Todesfälle in Weingarten. Sie sammelte Spenden in einem Kinderwagen als Dank. Die Höhe der Spenden beeinflusste ihre Laune. Bei erfolgreicher Ankündigung sang sie auf dem Rückweg nach Hause.

Christian Reichert, Landwirt, genannt „Bockstallkönig“, verteidigte sein Eigentum stets mit einem Gewehr. Er schreckte Diebe und Einbrecher ab, was viele in der Umgebung einschüchterte, doch er überwachte nicht nur sein eigenes Hab und Gut, sondern betrachtete das gesamte Viertel als seinen zu bewachsenden Herrschaftsbereich.

Babett Padent, energisch und auf dem Kirchplatz lebend, hatte ihren Ehemann fest im Griff. Sie bevorzugte Most statt Kaffee, arbeitete hart im Stall und trank täglich 8 bis 10 Liter Most. Selbst im Winter räumte sie den Schnee vor der Basilika . Mit lauter Stimme setzte sie sich durch und störte man sie, folgte ein Schrei oder gar ein Besenwurf.

Karle, Sohn einer angesehenen Familie, unterschied sich von seinem fleißigen Vater. Schon als Kind geriet er mit Freunden und der Polizei in Konflikt, entkam jedoch stets der Strafe. Er war ein geschickter Fischer und prahlte gerne mit seinen Streichen, bis die Polizei einschritt. Trotzdem mochte man Karle, und er bleibt im Gedächtnis der Menschen.

DER BOCK
WILDE MAA
DER SCHÖNE KASIMIR
LEICHERSAGER MARIE
DER BOCKSTALL KÖNIG
DIE BABETT
DER KONZET KARLE

Die Masken

DER BOCK
WILDE MAA
DER SCHÖNE KASIMIR
LEICHERSAGER MARIE
DER BOCKSTALL KÖNIG
DIE BABETT
DER KONZET KARLE
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Im mittelalterlichen Weingarten blühten Wirte, Bäcker, Metzger. Weber und Schneider nutzten Hanf und Flachs. Pflanzenstängel wurden bearbeitet, gaben „Bockstall“ den Namen. Oberstadt, 16. Jh.: Flachs auf Holzbock geschlagen, im Stall geschützt. Narrenverein wählte Schaf als Symbol für „Bock aus Holz“ (Maske: Theo Lehenberger).

Der Name des malerischen Scherzachtals zwischen Weingarten und Schlier, das an jeder Wegbiegung ein neues, bald lieblich idyllisches, bald düster geheimnisvolles Landschaftsbild für den stillen Betrachter bereithält, war die Heimat des Geschlechtes Wildeman oder Wildelüte, namentlich genannt erstmals um das Jahr 1220 im Lauratal. Es ist geschichtlich verbürgt, dass zu der Zeit, als das Rittertum verfiel, im Lauratal Raubritter hausten, die aus dem Hinterhalt über Kaufmannszüge herfielen, wenn diese auf der Waldstrasse dahinzogen, die damals als Handelsweg eine große Bedeutung für die Kaufleute hatte. Diese „Wilde-Ma“ bilden heute eine Gruppe des Narrenvereins Bockstall.

Bürgerlicher Name: Nur Kasimir bekannt
Gelebt: [….] – 1948 (kein Geburtsdatum)
Geschaffen: 1992

In seiner Jugend und in den besten Mannesjahren war er in Bergatreute Bauernknecht. Er hat es aber nie lange bei ein und demselben Bauern ausgehalten. Der Kasimir liebte die Freiheit, die Natur und den Most. Als er älter wurde und ihn niemand mehr in Dienst nahm, nächtigte er in Scheunen, ging von Hof zu Hof, um sich dort seinen Lebensunterhalt zu er-betteln. Endlich kam er als Viehtreiber zu einem Weingartner Viehhändler. Seine Aufgabe war es das vom Händler in der Umgebung auf-gekaufte Vieh auf den Bauernhöfen abzuholen. Nie hätte der Kasimir auf ein Stück Vieh eingeschlagen; denn er sagte sich, das Vieh sei auch von Gott erschaffen worden. Es lieferte dem Menschen die Milch, Fleisch, ja sogar seine Haut. Wollte einmal eine Kuh oder ein Ochse auf dem Weg nach Weingarten gar nicht mehr gehen, setzte sich der Kasimir an den Wegrand, sang einige Strophen, ließ das Vieh grasen und dann ging es auch wieder. Der Kasimir behauptete, auch das Vieh wäre musikalisch, bei einem Liedchen vergesse es sogar, dass man es zur Schlachtbank führte.

Bürgerlicher Name: Marie Kesenheimer
Gelebt: 1890-1963
Geschaffen: 1992

Auf den Bauernhöfen und in den Weilern um Weingarten war man früher darauf bedacht, rechtzeitig zu erfahren, wenn in Weingarten jemand, den man gut kannte, verstorben war. Vielleicht musste man dann auch zur „Leich“. Noch um die Jahrhundertwende wurde nicht auf allen Bauern-höfen eine Tageszeitung gehalten und gelesen. Nachrichten über eingetretene Todesfälle wurden jeweils von den so genannten Leichensagerinnen bis in das letzte Bauernhaus hinausgetragen. Am bekanntesten war Maria Kesenheimer. Im Volksmund sprach man nur von der Leichensager Marie; im Adressbuch von 1927 wird sie als “Leichensagerin” genannt. Kam nun in der Stadt ein Todesfall vor, ging die Marie im Sommer wie im Winter hinaus auf die Höfe, um von Haus zu Haus die “Leich” anzusagen. Sie schob immer einen alten Kinderwagen vor sich her, um das “Vergelt´s Gott” einzusammeln. Für das Überbringen der Todesnachricht und für die Einladung zur Teilnahme an der Beerdigung erhielt die Leichensagerin jeweils ein kleines Geschenk als “Vergelt´s Gott”. Je nachdem, wie das “Vergelt´s Gott” ausgefallen war, lachte oder “bruttelte” die Marie bis zum nächsten Bauernhof. Hatte sich das Ansagen der Leich gelohnt, konnte es sein, dass sie den Kinderwagen beim Zunachten singend nach Hause schob.

Bürgerlicher Name: Christian Reichert
Gelebt: 1863-1947
Geschaffen : 1993

Der Bockstallkönig hieß Christian Reichert und war Landwirt. Den Spitznamen Bockstallkönig erhielt Christian Reichert, weil er den Tag fast immer damit verbrachte, dass er vor seinem Haus saß, jenem Flurstück, das nach alter Überlieferung heute noch Bockstall heißt, und seinen Besitz mit einem Gewehr in der Hand gegen mutmaßliche oder tatsächliche Diebe und Einbrecher verteidigte. Mit dieser Angewohnheit versetzte der Wunderling gar manchen Zeitgenossen in Angst und Schrecken. Christian Reichert wachte aber nicht nur über sein verbrieftes Hab und Gut, sondern betrachtete das gesamte Wohnviertel als seinen Herrschaftsbereich, über den er mit Argusaugen wachte.

Bürgerlicher Name: Barbera Padent
Gelebt: 1884-1957
Geschaffen: 1994

Nicht vergessen werden darf die Babett Padent. Sie war eine stämmige, energische Frau, ver-heiratet und wohnte auf dem Kirchplatz. Ihr Gemahl hatte bei ihr wohl nie etwas zu be-stellen. Wenn die Babett ihre kräftige Stimme erschallen ließ, hatte ihr Ehemann zu schweigen. Den Kaffee musste er sich am frühen morgen selber machen. Sie ging in ein Bauernhaus im “Doggenried”, und trank zum Frühstück anstatt Kaffee einen Humpen Most. Dann ging sie in den Stall, arbeitete, wo es Arbeit gab. Acht bis zehn Liter Most pro Tag, das war für die Babett nicht zu viel und fast zum “Verdursten”. Im Winter hatte die Babett mit ihrem Mann, einem Tagelöhner, auf der Kirchentreppe und vor der Basilika den Schnee wegzuräumen. Wenn es auch 20 und mehr Grad unter Null waren, oder es während der Nacht tiefen Schnee geworfen hatte, die Babett war am frühen morgen zur Stelle, spuckte in die Hände und arbeitete wie ein Mann. Kam ihr während der Arbeit jemand in die Quere, konnte es schon sein, dass sie ihn anschrie oder gar den Besen nach ihm warf: ”Wenn’s dir it g´fallt, noch bleibst drhoim!”. In der Anrede des Betreffenden war Babett nicht wählerisch. Ihre kräftige Stimme war selbst in der Basilika zu hören. Sie war fleißig, aber man musste sich ihr fügen.

Bürgerlicher Name: Karl Konzet
Gelebt: 1894-1965
Geschaffen: 1994

Der Konzet Karle entstammte einer an-gesehenen Bürgerfamilie. Karles Vater war ein überaus fleißiger Mann. Er hatte immer neue Ideen und war im Fortschritt der Zeit vielen seiner Mitbürger voraus. Nur Sohn Karle schlug etwas aus der Art. Bereits als Bub war er einer der Ersten, wenn es galt, die Kameraden zu “verhauen”: Bald darauf bekam er es mit der Polizei zu tun, und sie mit ihm. Doch der Karle zog sich immer aus der Schlinge; wurde im Städtchen ein Streich geliefert, der Karle war dabei. Vor ihm war kein Fisch im Wasser sicher. Aus dem “Stillen Bach” holte er sie mit bloßen Händen heraus. Wenn man ihn fragte: “Karle, wie machst du das?” antwortete er: “Naliega, ins Wasser lange, d’Fisch am Bauch kitzle, zulanga, rausnemma!” War ihm ein neuer Streich gelungen, erzählte er alsbald seinen Kameraden offen davon, noch ehe die Polizei Kenntnis davon erhalten hatte. Was kümmerte es den Karle, wenn man ihn dann wieder für ein paar Tage einmauerte. Es war nun einmal so seine Art, er meinte gelegentlich selbst, er könne nicht anders. Konnte er die Stadtpolizisten hinters Licht führen, freute man sich im Städtle, man hielt zum Karle. Man war ihm trotz seiner Streiche nicht böse; er gehört zu den Mitbürgern, die auch nach ihrem Tode im Volksmund in Erinnerung bleiben.

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